Rezension: Geben und Nehmen
Posted on Sa 22 März 2025 in Blog
Geben und Nehmen
Geben und Nehmen ist das erste Buch von Adam Grant. Da ich schon die Bücher Think Again und Hidden Potential gelesen habe, habe ich mir gedacht, ich gönne mir auch sein erstes Buch.
Im Buch beschreibt er, wie man die Menschen in drei Gruppen einteilen kann: Nehmer, Tauscher und Geber. In der Arbeitswelt streben die meisten Menschen an ein Tauscher zu sein und damit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen zu haben.
Studien zeigen, dass Geber sowohl am Ende, als auch an der Spitze der Karriereleiter stehen können. Als Grund wird der Unterschied zwischen selbstlosen und fremdbezogenen Gebern genannt. Selbstlose Geber sind eher die klassischen Geber, die für ihre Tätigkeiten ausbluten, während fremdbezogene Geber auch für andere einstehen und dadurch es schaffen, eine größere Resilienz aufzubauen.
Im Buch stellt Adam Granz unterschiedlichste (erfolgreiche) Geber vor. Einer von ihnen ist Adam Rifkin, der als einer der besten Netzwerker der Welt gilt. Der beschreibt seine Herangehensweise folgerndermaßen:
Starke Verbindungen liefern feste Bande, schwache Verbindungen hingegen fungieren als Brücken: sie bieten effizienteren Zugang zu neuen Informationen. Unsere starken Verbindungen bewegen sich häufig in denselben sozialen Kreisen und wissen folglich über dieselben Möglichkeiten Bescheid.
Adam Grant beschreibt gute Geber als Personen, die versuchen den Kuchen für alle Personen zu vergrößern. Dies steht im großen Gegensatz zu Nehmern, die eher versuchen das größte Stück zu bekommen.
Geber zeichnen sich dadurch aus, ein Umfeld zu schaffen, wo andere auch erfolgreich sind. Als Beispiel kann hierfür eine Studie über Investmentbank dienen, wo Staranalysten nach einem Firmenwechsel nur dann erfolgreich waren, wenn sie ihr Team mitgenommen haben oder mit einem anderen Star im Team gearbeitet haben.
Nehmer tendieren auch wesentlich länger an ihren Fehlentscheidungen festzuhalten, da sie Angst vor Reputationsverlusten haben und damit einhergehend Probleme mit dem eigenen Ego. Geber hingegen sind offener für Kritik und gestehen sich leichter Fehler ein.
Machtlose Kommunikation ermöglicht Gebern es auch sich leichter in andere hineinzuversetzen und das Gefühl zu vermitteln, man glaubt an die Kompetenzen und Ideen der anderen Personen.
Geber sind motivierter, wenn sie wissen, wofür sie arbeiten und sie die Wirkung ihrer Arbeit sehen können. Fremdbezogene Geber tauschen sich eher mit anderen aus und fragen um Rat, während selbstlose Geber eher in der Helferrolle verbleiben.
Um die Gefahr von Nehmern, die sich als Geber tarnen, ausgenutzt zu werden, soll man versuchen sich in den Kopf der anderen Person hineinzuversetzen und die Motive der Person zu erkunden.
Wenn man es schafft, ein Umfeld zu schaffen, wo Geber bevorzugt werden, dann passen auch Nehmer ihr Verhalten an und es kann, für diesen Bereich, zu einer dauerhaften Veränderung des Nehmerverhaltens kommen.
Fazit
Auch dieses Buch von Adam Grant war wieder sehr lesenswert und hat einige interessante Einblicke aufgezeigt. Er gibt in diesem Buch nicht nur Aufschluss darüber, wie man getarnte Nehmer entdecken kann, sondern auch, wie man ein Umfeld schafft, das Verhaltensweisen ändern kann.
Auch wenn das Buch schon etwas älter sein mag, kann man trotzdem einiges darauf ableiten.