GrapheneOS

Posted on Fr 18 April 2025 in Blog

Wenn man ein neues Mobiltelefon in Betrieb nimmt, dann sind schon zahlreiche Apps installiert, die man nicht braucht und auch nicht haben will. So ist es zumindest mir immer ergangen.

Egal ob man Geräte aus dem Apple-Universum oder Android-Geräte verwendet. Auf meinem aktuellen iPad habe ich wohl mehr als 50 % der vorinstallierten Apps nie in meinem Leben benutzt.

Android-Gerte abseits der Pixel-Serie sind unglaublich schlimm. Viele der Anbieter installieren Apps, um die Leute in ihr eigenes Ökosystem zu ziehen. So braucht man dann nicht nur einen Google-Account um Android zu nutzen, sondern auch einen Account vom Hersteller des Mobiltelefons (looking at you Samsung).

Und auch auf einem Telefon der Google-Pixel-Serie kommen zahlreiche Apps vorinstalliert, die ich nicht brauche bzw. verwende. Daher schaue ich mich schon lange nach Alternativen um.

Unter anderem habe ich sogar noch irgendwo ein Jolla Phone herumliegen :-)

Inhalt:

Was ist GrapheneOS?

GrapheneOS ist eine gehärtete und datenschutzfreundliche Variante des Android-Betriebssystems. Wenn man GrapheneOS in Betrieb nimmt, dann ist nur eine kleine Zahl an Apps vorinstalliert.

Für die Nutzung von GrapheneOS wird ein Gerät der Google-Pixel-Serie benötigt. Ich habe für die Installation ein Google Pixel 7 verwendet.

Mit dem Web installer ging alles kinderleicht und innerhalb von kürzester Zeit von der Hand. Der App Store von GrapheneOS bringt gezählte 12 Apps mit. Unter anderem ist eine gehärtete Variante des Chrome-Browsers namens Vanadium installiert.

Man sieht also schon beim Start, es wird auf einen gewissen Minimalismus Wert gelegt. Das ist ganz nach meinem Geschmack.

Wie ist die Nutzung von GrapheneOS?

Ein Gefühl, dass ich in Ermangelung von Zahlen nicht belegen kann, betrifft die Akku-Laufzeit. Gefühlsmäßig ist es nämlich so, eine Akku-Ladung hällt wesentlich länger, da das Betriebssystem weniger im Hintergrund "erledigt", d.h. es weniger Apps gibt, die ständig nach Hause telefonieren.

Auf vielen Seiten wird von der Nutzung von Google Play abgeraten, aber die Alternativen sind meiner Meinung nach nicht gut. Der Aurora Store wird immer als die Alternative gelobt, da man darüber auf alle Apps im Google Play Store zugreifen kann.

Allerdings hört sich das meiner Meinung besser an, als es ist. Wenn man es versucht anonym zu machen, dann funktioniert es oftmals nicht. Und wenn man sich erst wieder mit einem Google-Account bei Aurora anmeldet, dann kann man meiner Meinung nach gleich den offiziellen Play Store verwenden.

Zusätzlich kommt noch der Vertrauensaspekt, denn mit Aurora hat ma noch eine weitere Instanz, der man vertrauen muss, dass sie die Apps, die man installiert, nicht manipuliert hat.

Alles in allem war es mir den Aufwand nicht wert und ich habe mich für die Nutzung des Google Play Stores entschieden.

Nutzung von Profilen

Gefühlsmäßig stärker ausgeprägt bzw. prominenter ist bei GrapheneOS die Nutzung von unterschiedlichen Benutzerprofilen. Dabei kommt die Möglichkeit der Nutzung mehrerer Profile direkt aus dem Upstream-Android.

Ich habe mir beispielsweise zwei Profile eingerichtet. Eins für die Standardnutzung, wo ich unter anderem auch meine privaten Kontakte synchronisiere.

Zusätzlich gibt es ein weiteres Profil, wo ich alle Apps, die relevant für meine Arbeit sind (z.B. Gmail, Microsoft Authenticator), installiert habe. Dort sind dann auch nur die beruflichen Kontakte hinterlegt. Dieses Profil rufe ich nur bei Bedarf auf.

Zusätzlich gibt es auch noch die Möglichkeit ein Vertrauliches Profil anzulegen. Der Unterschied zu meinem Arbeitsprofil ist, dass ich das vertrauliche Profil im Standardprofil aufrufen und temporär aktivieren kann. So wird es bei mir mit jeder Sperre des Geräts wieder deaktiviert.

Die Apps in einem vertraulichen Profil teilen sich nur die Zwischenablage mit dem Standardprofil, aber ansonsten muss man die benötigten Apps erst installieren und die haben keinen Zugriff auf die Dateien der anderen Apps.

Fazit

Die Installation von GrapheneOS hat bei mir kinderleicht funktioniert und das System bietet eine einfache Möglichkeit, mit so wenig Bloatware wie möglich durch den Alltag zu kommen.

Im Vergleich zu Telefonen mit normalem Android-Betriebssystem kann man sich frei entscheiden, welche Google-Apps installiert werden. So habe ich beispielsweise kein Google-Maps installiert, sondern verwende stattdessen mit Organic Maps eine App, die sich sehr gut offline nutzen lässt.

Natürlich ist manchmal die Nutzung etwas komplizierter, als auf einem "normalen" Android. Aber das liegt auch am Sandboxing der Google-Dienste. Grundsätzlich habe ich bisher aber keine App gehabt, die sich nicht irgendwie dazu bewegen hat lassen, auch einwandfrei zu funktionieren.

Allerdings nutze ich von Haus aus nur Apss, die unbedingt notwendig sind. Dadurch ist natürlich auch der Umstieg leichter gefallen.